Prüfung und Genehmigung von fliegenden Bauten
Fliegende Bauten
Fliegende Bauten sind kein Widerspruch in sich sondern es handelt sich um mobile bauliche Anlagen ohne Bezug zu einem bestimmten Grundstück.
Aufgaben
Fliegende Bauten sind gemäß Definition der Landesbauordnungen „bauliche Anlagen, die geeignet und bestimmt sind an wechselnden Orten aufgestellt und zerlegt zu werden“. Zu den fliegenden Bauten zählen Tribünen, Bühnen mit oder ohne Überdachungen, Reklametürme, Container, Zelte aller Art, Tragluftbauten, Fahrgeschäfte (von der Schiffschaukel bis zum Riesenrad), Belustigungsgeschäfte, Ausspielungs- und Verkaufsgeschäfte, Bewirtungsanlagen usw. Baustelleneinrichtungen und Anlagen in Freizeitparks sind keine fliegende Bauten.
Bundeseinheitlich - wenn auch nicht wortgleich – ist in den Bauordnungen durch besondere Verfahrensvorschriften dem Umstand Rechnung getragen, dass Fliegende Bauten an wechselnden Orten und damit im Geschäftsbereich verschiedener Bauaufsichtsbehörden und in verschiedenen Bundesländern aufgestellt werden. Dementsprechend ist für fliegende Bauten ein zweiteiliges Sonderverfahren vorgesehen:
- anlagebezogen: die Ausführungsgenehmigung
- standortbezogen: die Gebrauchsabnahme
Die Ausführungsgenehmigung
Genehmigungspflichtige fliegende Bauten (Ausnahme: Fl. Bauten für die Landesverteidigung und den Katastrophenschutz) bedürfen, bevor sie erstmals aufgestellt und in Gebrauch genommen werden, einer Ausführungsgenehmigung. Der Antrag ist bei der für den jeweiligen Wohn- oder Geschäftssitz zuständigen Stelle zu stellen. Die Ausführungsgenehmigung wird nach erfolgreicher Prüfung der vorgelegten Unterlagen incl. Erstabnahme befristet erteilt (bis zu fünf Jahre). Sie kann auf Antrag verlängert werden. Die Ausführungsgenehmigung, deren Verlängerungen und alle zugehörigen Unterlagen werden in einem gebundenen Prüfbuch zusammengefasst welches den fliegenden Bau an allen Aufstellorten begleitet.
Detaillierte Informationen enthalten:
- die Bayerische Bauordnung, Art. 72 und
- die Bekanntmachung (Download PDF) des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 8. November 2012 zur Einführung der Richtlinie über den Bau und Betrieb fliegender Bauten, Fassung Juni 2010 mit
- Anhang 1: Fristen für Ausführungsgenehmigungen und
- Anhang 2: Richtlinie über den Bau und Betrieb fliegender Bauten, Fassung Juni 2010
- Weitere Informationen und Liste der in Deutschland benannten Genehmigungsstellen für fliegende Bauten
Leistungen der LGA
- als Prüfstelle:
- Prüfung der vorgelegten Unterlagen (Statik, Konstruktionszeichnungen, Schaltpläne etc.)
- Überprüfung der Bauausführung vor der ersten Inbetriebnahme (bautechnisch und elektrotechnisch)
- Notwendige Prüfungen (bautechnisch, elektrotechnisch) zur Verlängerung einer Ausführungsgenehmigung
- Sonderprüfungen für ältere Fahrgeschäfte mit dynamisch hoch beanspruchten Teilen
- Gebrauchsabnahmen als Unterstützung für die unteren Bauaufsichtsbehörden
- Gerichtsgutachten
- Beratung
- als Genehmigungsstelle:
- Erteilung von Ausführungsgenehmigungen für Antragsteller mit Wohn- oder Geschäftssitz in den bayerischen Bezirken Ober-, Mittel- und Unterfranken sowie aus dem Ausland sofern die erste Aufstellung in den genannten Bezirken erfolgt.
- Verlängerungen von Ausführungsgenehmigungen
- Übertragung von Ausführungsgenehmigungen bei Kauf oder Verkauf
- Erstellung von Prüfbüchern
- Beratung
Anmeldung zur Verlängerungsprüfung Fliegende Bauten
Postalisch:
LGA Landesgewerbeanstalt Bayern
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Prüfamt für Standsicherheit Fliegende Bauten
Tillystr. 2
90431 Nürnberg
Telefonisch:
Tel: +49 911 81771-331 oder -332
Elektronisch:
Email: lgaflb@lga.de
Weitere Informationen
Fliegende Bauten, die keiner Ausführungsgenehmigung bedürfen: (BayBO, Art. 72, Abs. 3)
- Fliegende Bauten mit einer Höhe bis zu 5 m, die nicht dazu bestimmt sind, von Besuchern betreten zu werden,
- Fliegende Bauten mit einer Höhe bis zu 5 m, die für Kinder betrieben werden und eine Geschwindigkeit von höchstens 1 m/s haben,
- Bühnen, die Fliegende Bauten sind, einschließlich Überdachungen und sonstigen Aufbauten mit einer Höhe bis zu 5 m, einer Grundfläche bis zu 100 m² und einer Fußbodenhöhe bis zu 1,50 m,
- Erdgeschossige Zelte und betretbare Verkaufsstände, die Fliegende Bauten sind, jeweils mit einer Grundfläche bis zu 75 m²,
- Aufblasbare Spielgeräte mit einer Höhe des betretbaren Bereichs von bis zu 5 m oder mit überdachten Bereichen, bei denen die Entfernung zum Ausgang nicht mehr als 3 m, sofern ein Absinken der Überdachung konstruktiv verhindert wird, nicht mehr als 10 m, beträgt.
- Toilettenwagen
Arbeitskreis Fliegende Bauten:
- Auslegungsfragen (Download PDF) zu den Themen: 1. Ausführungsgenehmigung, 2. Prüfbuch, 3. Prüfungen, Sonderprüfung, Bautechnische Nachweise, 4. Gebrauchsabnahme, 5. Einstufung einzelner Anlagen, 6. Zelte, 7. Verwendung von Bauteilen.