VERKEHRSWEGEBAU: QUALIFIZIERTE MESSUNG VON EBENHEITSTOLERANZEN
Die Ebenheit von Oberflächen spielt in vielen technischen Disziplinen eine Rolle: Ebenheitstoleranzen werden als Qualitätsindikator herangezogen, u. a. in der Optik. Einfach ausgedrückt: Ebenheitstoleranzen haben großen Einfluss auf die Zuverlässigkeit und Funktionalität in der industriellen Produktion. Diese Kriterien gelten ebenso im Straßenbau.
EBENHEITSPRÜFUNGEN LIEFERN WICHTIGE AUSSAGEN ÜBER:
Sicherheit Wertermittlung und Komfort
Lärm-
belastungen
Spritzwasser-
risiko
Straßen-
zustand
Wert-
ermittlung
„Die Längs- und Querebenheit einer Fahrbahnoberfläche sind wichtige Qualitätsmerkmale für den Fahrkomfort sowie die Fahrsicherheit und haben einen großen Einfluss auf den Straßen- und Fahrzeugverschleiß“, heißt es auf der Homepage der Bundesanstalt für Straßenwesen. Daniel Schumann von der LGA Infrastruktur weist darauf hin, dass Unebenheiten u. a. zu Aquaplaning oder „Rütteln“ führen und somit Unsicherheiten beim Fahren verursachen können. Last, but not least: „Die Straßenebenheit muss den Richtlinien entsprechen. Bei zu großen Überschreitungen des Grenzwertes für die Ebenheit, ist der Auftraggeber dazu berechtigt die Vergütung der Bauleistung, um den Betrag des gemessenen/errechneten Mangels zu mindern.“ Das ist ganz allgemein ein wichtiges Kriterium, da es sich ja häufig um Aufträge der öffentlichen Hand, zum Beispiel eines Straßenbauamtes oder einer Autobahndirektion, und somit um Steuergelder handelt.
Um den Anforderungen an die Straßeninfrastruktur hinsichtlich Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit weiterhin langfristig gerecht zu werden, müssen Fahrbahnoberflächen griffig, eben, leise und dauerhaft sein. Die Ursachen für Unebenheiten beim Neubau von Straßen sind vielfältig. „z. B. beim Verdichten oder falschen Asphaltmischungen können unbemerkt bzw. während der Nutzungsdauer, Unebenheiten entstehen“, so der gelernte Baustoffprüfer. Auch der Verschleiß und die Umwelteinflüsse spielen bei älteren Straßen eine Rolle.
Nicht nur beim Bau von Straßen werden Prüfaufträge vergeben. Die Überprüfung der Bauausführung geschieht auch im Rahmen von Kontrollprüfungen, vor Ablauf der Verjährungsfrist (als Prüfung auf mögliche Mängelansprüche) sowie bei objektbezogenen Nachprüfungen in Einzelfällen. Man unterscheidet berührende Messungen, etwa ganz von Hand mit Messlatte und Keil, die nur für kleine Strecken tauglich sind, oder mit einem Planographen, der auch größere Strecken messen kann. Berührungslose Verfahren finden beispielsweise mit Messfahrzeugen statt, die eigens mit Laser und Sensoren ausgestattet sind. Alle Messungen müssen nach den Regeln der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durch geschultes Personal durchgeführt werden. Die eingesetzten Messsysteme werden durch statische Prüfprozesse qualitätsgesichert und müssen jährlich einer Prüfung und Kalibrierung unterzogen werden. „Ebenheitsmessungen sind gut beauftragt“, resümiert Schumann.


















