LGA Unter­nehmen Kunden­journal Impulse 2021 Ausgabe 1/2021 Monitoring für eine historische Brücke
Ein weißer Schutzhelm mit dem Logo „LGA“ ist zentral im Bild zu sehen. Der Hintergrund verläuft von dunklem Blau oben zu hellem Blau unten.

Monitoring für eine historische Brücke

Peter Budig

RAY ESTEL VERTRITT DIE LGA IN LEIPZIG. IM STÄDTCHEN AUGUSTUSBURG IM ERZGEBIRGE SOLL EIN MESS-SYSTEM MIT SIEBEN SENSOREN DIE FUNKTIONSFÄHIGKEIT EINER ORTSVERBINDUNG ERHALTEN

Das kleine Städtchen Augustusburg (ca. 4500 Einwohner) im Erzgebirge, etwa 17 Kilometer östlich von Chemnitz im Landkreis Mittelsachsen, liegt in einer waldreichen Gegend im Naturraum „Unteres Mittelerzgebirge“. Die fünf Ortsteile findet man zwischen den Tälern der Zschopau und der Flöha, bei Hennersdorf fließt der Goldbach in die Zschopau. In der Ferne sieht man das namensgebende Schloss Augustusburg auf der Kuppe des Schellenberges.

Man sieht es der etwas geduckten Hennersdorfer Holzbrücke über die Zschopau nicht sofort an – aber sie ist nicht nur verkehrsgeschichtlich, baugeschichtlich und baukünstlerisch von Bedeutung: Das historische Bauwerk aus dem Jahr 1840 verbindet die Ortschaft mit der Zufahrtstraße zur Nachbargemeinde Kunnersdorf und wird als Verkehrsweg genutzt und gebraucht. Direkt am Bauwerk vorbei führt die Eisenbahnstrecke Chemnitz- Annaberg-Weipert.

Bereits 1971 wurde die Brücke mit Stahlstreben verstärkt und damit für Traglasten bis 7,5 Tonnen ertüchtigt. Inzwischen wurde sie allerdings wieder auf 3 Tonnen zurückgestuft. An diesem Mischtragsystem aus Holz und Stahl hat die Zeit Spuren hinterlassen. An etlichen Stellen ist der Stahl stark abgerostet.

Solch ein Befund ist im Grunde eine Steilvorlage für die Installation eines Monitoring-Systems. Im Falle der Hennersdorfer Brücke sollen mit sieben Sensoren nicht nur verschiedene Belastungen und der Einfluss von Witterung, Temperatur und Zeit auf die Funktionstüchtigkeit des Bauwerkes für einen längeren Zeitraum ermittelt werden, sondern mit einem Stresstest – einer definierten Belastung – auch die Daten für ein Alarmsystem ermittelt werden. Ziel der Maßnahmen ist es, den Nutzwert der Brücke als Übergang für die kürzeste Ortsverbindung zu erhalten. Am 26. und 27. Mai haben Ray Estel, Bauingenieur und Monitoring-Experte der LGA am Standort Leipzig, und sein Kollege, der Techniker Mario Barnjak, das Monitoring- System an der Brücke angebracht. Anschließend wurde noch die Programmierung durchgeführt. Im Juli hat die beschriebene Probebelastung stattgefunden.

Das Bild zeigt eine überdachte Holzbrücke, die über einen Fluss führt. Unter der Brücke befinden sich zwei Arbeiter in orangefarbener Sicherheitskleidung auf einer schwimmenden Plattform, einer steht auf einem Gerüst, der andere sitzt am Rand der Plattform. Die Brücke ruht auf steinernen Pfeilern, im Hintergrund ist dichte grüne Vegetation zu sehen.technischen Veranschaulichung der Brückenkonstruktion.
Auf dem Bild ist eine Informationstafel zur überdachten Holzbrücke Hennersdorf zu sehen. Es enthält Angaben zum Baujahr 1840, zur Länge der Brücke, zur Rekonstruktion im Jahr 1971 sowie zur Tragfähigkeit. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Brücke ein verkehrsgeschichtliches Denkmal ist und unter Denkmalschutz steht.

FAKTENCHECK: DIE HENNERSDORFER BRÜCKE

Das Brückenbauwerk wurde 1840 durch C. F. Uhlig errichtet. Es handelt sich um eine gespannte Hängekonstruktion mit zwei trapezförmigen Sprengwerken mit je zwei Hängesäulen. Die maximale Spannweite beträgt 16,5 Meter. Ein massiver Mittelpfeiler stützt die 37 Meter lange und über 4 Meter breite Brücke, deren lichte Weite 14,5 Meter und lichte Höhe über dem Mittelwasser etwa 5 Meter misst. Christian Friedrich Uhlig (1774-1848), der für den Bau der Brücke verantwortlich war, war ein bekannter Baumeister jener Zeit. Der ursprüngliche Tischler und Zimmerer bildete sich selbst zum Architekten fort und hat etliche Kirchen, aber auch Mühlen und andere Profanbauten in der Gegend gebaut. Er errichtete auch das Schulhaus mit Glockenturm im Ort.

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