LGA DENKMALSCHUTZ: SICHERHEIT UND QUALITÄT BEI HISTORISCHEN BAUTEN
„In der Nacht vom 6. November 2012 lösten sich aus der Gewölbeunterseite des Kirchenschiffs von St. Michael mehrere Putz- und Steinstücke und schlugen in einer Kirchenbank ein. Dies war der ‚Auftakt‘ einer der größten Kirchensanierungen Deutschlands.
So beginnt ein Textabschnitt in der Broschüre „Öffentliche Bauwerke: Bayerischer Denkmalpflegepreis 2024“, und in der Fortsetzung wird der Ernst der Lage noch klarer herausgearbeitet: „An jedem Bauteil der Kirche gab es Instandsetzungsbedarf: marode Holzbauteile, teilweise echter Hausschwamm, sich absenkende Gewölbe, Risse im Mauerwerk, ungenügende Gründung.“
Die Bamberger Abtei hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Nicht allein die Zeitläufte, auch größere Zerstörungen, zum Beispiel durch Brände, haben Baumaßnahmen erfordert. „Die einzigen Konstanten waren die Grundmauern und deren Fundamentierung; diese reichen bis ins Jahr 1117 zurück“, heißt es im Prospekt. Es versteht sich, dass hier nur mit ausgezeichnetem Teamwork erfolgreich saniert werden kann. Und auch der folgende Satz mag ein Bild davon vermitteln, welch kommunikative und fachliche Leistungen erbracht werden mussten: „Allen Beteiligten war bewusst, dass bei der Bewältigung dieser Aufgabe verschiedene Fachdisziplinen nötig werden. Daher wurden unterschiedliche Fachleute bereits zu Beginn eingebunden: Bauforscher, Archäologen, Baugrundgutachter, Holzsachverständige, Baudynamiker.“ Spricht man mit Gregor Stolarski, der für die LGA maßgeblich an diesem Projekt beteiligt war, verfeinert sich dieses Bild noch: Die Stadt Bamberg als Bauträger, die Planer – das Büro BD Ingenieure aus Bayreuth/Kulmbach – und die Prüfer der LGA, um nur einige zu nennen, haben hier ausgezeichnet kommuniziert und ganz offensichtlich die richtigen Entscheidungen getroffen. Denn das Ergebnis war den Preisrichtern der Bayerischen Ingenieurekammer- Bau, die den Denkmalpflegepreis 2024 vergeben hat, „Gold“ wert. Sechs bayerische Baudenkmäler und ihre Bauherrschaften wurden am 19. September 2024 in Schloss Schleißheim mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis 2024 ausgezeichnet.
Die Preise überreichten Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, und der bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter. In der Laudatio heißt es: „Der Instandsetzung des Tragwerks gingen beispielgebende Voruntersuchungen voran. Im Zuge von mehrjährigen Messungen wurden Schwankungen bei den Rissbreiten und den Verformungen erfasst. Auf dieser Grundlage wurde dann ein nachjustierbares Stahltragwerk entwickelt, das den Bestand sichert. Der Einsatz von Messtechnik und die umfangreichen Voruntersuchungen ermöglichten eine besonders wirtschaftliche und denkmalgerechte Instandsetzung des Tragwerks. Besonders hervorzuheben sind auch das interdisziplinäre Planungsteam und die eng getakteten Abstimmungsprozesse zwischen den einzelnen Disziplinen.“ Besonders geehrt wurde als Träger die Stadt Bamberg. Ebenso wurde die Mitarbeit der LGA gewürdigt. „Wir fühlen uns geehrt und gratulieren der Stadt und dem Ingenieurbüro“, so Gregor Stolarski von der LGA.
GOLD FÜR RÖMERBRÜCKE
Diese Preiswürdigkeit hat Tradition: Schon 2022 war das Ingenieurteam aus Bayreuth mit Gregor Stolarski von der LGA Adressat einer Ehrung im Rahmen des Bayerischen Denkmalpflegepreises: Damals wurde die Restaurierung der Altmühlbrücke, der sogenannten Römerbrücke, zwischen Kipfing und Kinding mit Gold bepreist.

















