BEIM PRÜFEN VON SCHALUNGEN BEI „STUTTGART 21“ BEWÄHREN SICH ERNEUT DIE STÄRKEN DER LGA: EXPERTENTUM, ERFAHRUNG, UND TEAMWORK
Kaum ein Bauprojekt in Deutschland hat so viele Schlagzeilen gemacht wie Stuttgart 21. Die Wikipedia- Definition klingt dagegen geradezu einfach: „Durch das Projekt soll die oberirdische, ursprünglich 17-gleisige Kopfbahnhofanlage des Stuttgarter Hauptbahnhofs ersetzt werden, durch einen unterirdischen, achtgleisigen und gegenüber den bisherigen Anlagen um etwa 90 Grad gedrehten Durchgangsbahnhof.“ Für Stefan Eder, Leiter der Außenstelle Traunstein, Bauingenieur mit Spezialkenntnissen in der Fachrichtung Holzbau, sind die Prüfungen der Tunnelschalungen „seltene Spezialfälle der Prüfstatik“.

Auf einem der Fotos, mit dem Stefan Eder seine Arbeit dokumentiert hat, werden die Dimensionen auch für Laien klar: Ganz unten im Rund bemerkt man erst beim genauen Hinsehen orangene Punkte: Das sind die Menschen, und die Dimensionen der Holzverschalung am Tunnelrand lassen sich so erahnen. Es wird ein gewaltiger, notwendiger Aufwand betrieben für diese Schalungskonstruktionen, die nach dem Ausgießen mit Beton im Recycling-Holz landen.
Zimmermannsmeister Günther Pilger von der Firma Huber & Sohn aus Großmehring hat oft mit solchen Aufgaben zu tun. Für ihn liegt die Komplexität in der Natur der Sache. Die Firmenseite im Internet nennt den Holzbau „eine Passion“. Neben Häusern, Fenstern, Dachausbauten wird auch der Schalungsbau als Arbeitsfeld angegeben: „Unsere Spezialität sind Sonderschalungen aus Holz für den modernen Betonbau. Besonders bei komplexen geometrischen Formen sowie bei hohen Lasten bieten Bauteile aus Holz entscheidende Vorteile“. Pilger erinnert sich an etliche Aufträge im Zusammenhang mit Stuttgart 21, „hochkomplizierte Sachen, da haben wir Herrn Eder ganz schön gefordert“. Pilger erläutert darüber hinaus Details zur Komplexität des Projektes:
„Die Tunnelschalungen werden vorwiegend aus Holzkonstruktionen hergestellt. Die Verbindungen bestehen häufig aus ‚zimmermannsmäßigen Verbindungen‘ wie Versätzen sowie Nagelverbindungen. Die Einwirkungen auf die Tunnelschalungen sind groß. Der Frischbetondruck beträgt i. d. R. 46,0 kN/m².“ „Am Ende liefern wir prüffähige statische Berechnungen und Ausführungszeichnungen und sind im Sinne des Auftraggebers auf geprüfte Unterlagen angewiesen. Oft drängt die Zeit. Die LGA war wirklich ein besonders angenehmer, zuverlässiger und belastbarer Partner“, erinnert Pilger sich gern an die gemeinsame Arbeit.
Die Herausforderung im Tunnelbau liegt häufig darin, die Schalungselemente unter Tage auf engem Raum zu bewegen und formhaltig zu montieren. Stefan Eder präzisiert seine Aufgaben: „An Querschlägen, Portalkragen, Wendestellen, Kreuzungspunkten und Aufweitungsbereichen, wo die Stahlschalwagen des Regelquerschnitts nicht passen, werden spezielle Tunnelschalungen hergestellt. Diese Tunnelschalungen werden vorwiegend aus Holz gefertigt. In der Regel wird vom Auftraggeber gefordert, dass diese geprüft werden.“
„Für uns sind das seltene, aber auch hochinteressante Aufträge. Wir freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit mit Huber & Sohn für Aufträge beim Brennerbasistunnel“, hebt Eder die Bedeutung dieser Maßnahmen hervor.


















