GAIA-X-PROJEKT ABGESCHLOSSEN – LGA BEI DER PRÜFUNG VON STANDSICHERHEITSNACHWEISEN MIT BIM WEITER VORREITER
„GAIA-X-Projekte für europäische Dateninfrastruktur erfolgreich abgeschlossen“. So lautet die Überschrift einer Meldung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom April 2025. Als Teil des europäischen Projekts für ein digitales Datenökosystem, in dem Daten über offene Schnittstellen nach EU-Standards geteilt und miteinander verknüpft werden können, war die Bauwirtschaft von Anfang an dabei. „Die Standards für den offenen Datenaustausch sind gesetzt“, konkretisiert Dr. Marcus Achenbach, Leiter der Zweigstelle Hof der LGA, der das Projekt von Beginn an maßgeblich begleitet hat.
DIGITALE TRANSFORMATION DER BAUWIRTSCHAFT HAT STATTGEFUNDEN
BauPuls 360 heißt das Nachfolge-Forschungsprojekt des nun beendeten iECO (Intelligent Empowerment of the Construction Industry). Damit wird die digitale Transformation der Bauwirtschaft weiter vorangetrieben. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof, der Landkreis Hof und die LGA waren von Beginn an Teil der Entwicklung. Bereits in iECO wurden Vorarbeiten für digitale Gebäudepässe entwickelt, um mit diesen Daten für jedes neue Bauwerk alle relevanten Informationen dauerhaft bereitzuhalten. Ziel ist es, allen Teilnehmern an einem Bauprozess Zugriff auf alle stattgefundenen Arbeitsschritte zu gewähren. Auf Sicht entsteht so eine nachvollziehbare Lebens- und Entwicklungsgeschichte eines Bauwerks. Diese nachvollziehbare Ablage der verschiedenen Pläne und Bauabschnitte und Gewerke ist ein komplexes Vorhaben und muss softwaretechnisch organisiert und datenrechtlich abgesichert sein. An diesem Projekt haben zahlreiche Experten aus ganz Europa mitgewirkt, auch der Austausch mit anderen Akteuren, etwa mit Industrie oder Wissenschaft, gehörte zum Programm.
FORTSCHRITT DER DATENRÄUME LIEGT AN DER ZEITLOSEN VERFÜGBARKEIT FÜR ALLE
Dr. Marcus Achenbach war stets Protagonist des wissenschaftlichen Teils des Projektes und ist vor allem am praktischen Fortschritt interessiert: „Für die Umsetzung auf der Baustelle machen die neuen digitalen Errungenschaften kaum einen Unterschied – für die Prüf- und Genehmigungsprozesse sind sie ein Quantensprung. Wir von der LGA arbeiten stets mit aktueller Software. Digitale 3-D-Modelle, in der jede Schraube eines Bauvorhabens erfasst ist, sind für uns schon lange selbstverständlich. In dieser Hinsicht waren wir immer mit dem Reallabor Zweigstelle Hof Vorreiter der Digitalisierung“, so Achenbach, der inzwischen als Experte gefragter Vortragsredner ist und beispielsweise bei der im Mai in Dresden stattfindenden Gaia-X–Roadshow „Digitale Transformation im Bauwesen: Lösungen für die Baubranche“ referierte. Auf einen kurzen Nenner gebracht: „Der Fortschritt durch BIM liegt in der zeitlosen Verfügbarkeit aller Daten für alle Zeiten und Jedermann sowie der möglichen Automatisierung von Prüf- und Genehmigungsprozessen“. Der nächste Schritt: Die Integration von KI-basierten Anwendungen in die digitalen Prozesse.
WANDEL DER ARBEITSWEISE
Der Blick auf das berufliche Tagesgeschäft lehrt: „Bereits jetzt kann man neue Formen der Zusammenarbeit feststellen“, so Dr. Achenbach: „Alles dreht sich viel schneller. Unterschiedliche Protagonisten können mit wenigen formalen Absprachen gleichzeitig planen und entwickeln. Jeder Teilnehmer am Prozess ist auf dem gleichen Wissensstand. Es findet viel mehr Austausch statt.“ Die LGA, die stets bei den Forschungsprojekten mitgewirkt hat, ist jetzt auch bei der Umsetzung in die Praxis ein Vorreiter. Dr. Achenbachs nächstes Ziel ist sehr praxisnah: „Ein komplett BIM-basierter Bauantrag in Verbindung mit der BIM-basierten Prüfung der Standsicherheit.“
















