LGA Unter­nehmen Kunden­journal Impulse 2025 Ausgabe 2/2025 Letzte Ausfahrt hinterm Kanal
Ein weißer Schutzhelm mit dem Logo „LGA“ ist zentral im Bild zu sehen. Der Hintergrund verläuft von dunklem Blau oben zu hellem Blau unten.

Letzte Ausfahrt hinterm Kanal

Peter Budig

DIE U3-STRECKEN­ABSCHNITTE GROSS­REUTH - KLEINREUTH - GEBERS­DORF SOLLEN 2027 IN BETRIEB GEHEN

Mit den Streckenabschnitten Großreuth – Kleinreuth – Gebersdorf beendet die Stadt Nürnberg die wohl vorläufig letzte Etappe ihrer aufregenden U-Bahn-Baugeschichte (siehe Kasten). Seit den 1970er-Jahren, als alles begann, ist auch die LGA zuständig für „Sicherheit und Qualität“ beim U-Bahn-Bau. Den Auftrag erteilt regelmäßig die Regierung von Mittelfranken, die das „schienengebundene Geschehen“ verantwortet.

ZWEI LGA-MIT­ARBEITER WAREN ZUSTÄNDIG

Beim letzten Bauabschnitt teilen sich wieder zwei LGA-Kollegen die Prüfarbeit: André May begutachtet den Massivbau für den gesamten Abschnitt; Dr.-Ing. Ingo Kurzhöfer ist der Fachmann für die Ausbauten in den Bahnhöfen, für Stahl und Glas, Geländer, für Aufgänge. Seit 2023 war die U3 bis Großreuth ausgebaut, dadurch wurde auch der Standort der LGA in der Tillystraße quasi erschlossen. Nun aber geht es weiter Richtung Süd-Westen, ein Vorhaben, das auf den ersten Blick überraschend anmutet. Denn rund um den Bahnhof Kleinreuth (beim TeVi-Markt) liegt allerhand Brachland. „Der U-Bahn-Bau hatte immer schon auch die Funktion, die Stadtentwicklung zu begleiten“, erläutert May, sodass hier von neuen Wohngebieten auszugehen ist.

Das Bild zeigt den Eingang zu zwei parallel verlaufenden Tunnelröhren, die für den U-Bahn-Bau vorgesehen sind. Die Tunnelwände bestehen aus grobem Spritzbeton, und an den Öffnungen sind Kabel und Leitungen befestigt. Der Boden vor den Tunnelportalen ist schlammig und teilweise mit Wasser bedeckt, während eine massive Betonbarriere den Zugang teilt. Im oberen Bereich sind Holzverschalungen und Stützkonstruktionen sichtbar, die den Bauabschnitt absichern.
8 Meter unterm Kanal im 2-Röhren-Bau.
Das Bild zeigt einen neu gebauten Tunnel mit glatten Betonwänden und einer gleichmäßig gewölbten Decke. Der Tunnel ist gut ausgeleuchtet, wobei die Beleuchtung entlang der rechten Wand angebracht ist. Auf beiden Seiten verlaufen Kabel und Leitungen, die teilweise an der Wand befestigt sind, und der Boden ist eben und sauber, ohne Schienen oder Fahrzeuge. Am Ende des Tunnels ist eine leichte Krümmung sichtbar, die in die Ferne führt.
Eine Röhre für zukünftig zwei Gleise im fertigen Rohbauzustand.
Das Bild zeigt den Innenbereich eines U-Bahn-Tunnels im Bau, der von einer massiven roten Stahlkonstruktion gestützt wird. Die Konstruktion besteht aus zahlreichen Verstrebungen und Trägern, die den Tunnel stabilisieren, während Kabel und Leitungen ordentlich entlang der Decke verlaufen. Mehrere Personen in Sicherheitskleidung und Helmen arbeiten im Tunnel, und im Hintergrund ist ein kleiner Baustellenfahrzeug zu sehen. Die Szene ist gut ausgeleuchtet durch mehrere helle Lampen, die an der Konstruktion befestigt sind.
Bauabschnitt für Bauabschnitt wird der LGA-Prüfer hinzugezogen.
Das Bild zeigt eine Nahaufnahme einer komplexen Bewehrungskonstruktion aus Stahlstäben, die für den Tunnelbau verwendet wird. Die Stäbe sind eng miteinander verflochten und bilden ein dichtes Gitter, das sich bogenförmig nach unten krümmt. Im Hintergrund sind weitere Bauelemente und Rohrleitungen zu erkennen, die die technische Umgebung der Baustelle verdeutlichen. Die gesamte Szene ist gut ausgeleuchtet und hebt die Struktur und Textur des rostfarbenen Stahls hervor.
Block für Block wird die Bewehrung auf die Folie gesetzt.
Das Bild zeigt eine große Baustelle für den U-Bahn-Bau, aufgenommen bei Tageslicht. Im Vordergrund arbeiten mehrere Personen in orangefarbenen Sicherheitswesten auf einer Fläche mit dicht verlegtem Bewehrungsstahl. Dahinter sind rote Stahlträger und Schalungselemente zu sehen, die den Tunnelbereich stützen. Im Hintergrund befinden sich weitere Baugeräte, darunter ein Bagger und ein Kran, sowie Betonwände, die den Bauabschnitt begrenzen. Strommasten und ein blauer Himmel mit vereinzelten Wolken runden die Szene ab.
„Offene Bauweise“ im U-Bahn-Bau.

BERG­MÄNNISCHES ARBEITEN BIS NACH GEBERS­DORF

Der Blick auf die Stadtkarte verrät es: Die nächste Strecke bis Gebersdorf hält für Planer, Bauträger und Prüfer besondere Herausforderungen bereit, denn der Weg führt unter der Südwesttangente und der Wasserstraße „Main-Donau- Kanal“ hindurch: „Während beim U-Bahn-Bau oftmals die Wegstrecke in offener Bauweise entsteht, wird hier röhrenartig und bergmännisch gearbeitet. Die Bahntrasse liegt teilweise acht Meter unter dem Kanal, auf einer Wegstrecke von ca. 200 Metern“, so May. Dabei entscheidet die Last, die über dem Tunnel liegt, ob ein oder zwei Röhren vorzusehen sind. Im Tunnel selbst wird jeder Abschnitt, jeder Bewehrungsstab, jedes Eisen geprüft, die Bauteildicke des tragenden Querschnitts gemessen, Meter für Meter. Die innere Beton-Tragschale selbst soll nicht mit der Außenschale verbunden sein und wird von dieser mit einer PE-Folie (Polyethylen-Folie) getrennt. „Block für Block, immer 12 Meter am Stück, wird die Bewehrung auf die Folie gesetzt“, so erläutert May die Vorgehensweise. Immer wenn ein Abschnitt fertig ist, ist die LGA als Prüfer für die stichpunktartigen Bauüberwachungen gefragt. 2027 soll die Strecke in den offiziellen Betrieb gehen, die zuvor ein Jahr ohne Fahrgäste im Testbetrieb gefahren wird: Elektrotechnik, Schalttechnik, alles steht dann auf dem Prüfstand, aber nicht mehr auf dem der LGA.

KURZE GESCHICHTE DER NÜRNBERGER U-BAHN

Am 1. März 1972 wurde der erste Abschnitt der Linie U1 zwischen Langwasser Süd und Bauernfeindstraße (3,7 km) in Nürnberg eröffnet. Damit war und ist Nürnberg bis heute (damals 480.400 Einwohner) die vierte Stadt in Deutschland mit einer U-Bahn (nach Berlin, damals 3.152.489 Einwohner; Hamburg, 1.766.214; München, 1.338.924). 2022 besaß Nürnberg drei U-Bahn-Linien mit 49 U-Bahnhöfen auf insgesamt 41 Streckenkilometer. Nun sind noch die beiden Bahnhöfe zzgl. der dazugehörigen Streckenabschnitte für die U3 im Südwesten im Bau. Sie sollen 2027 in Betrieb gehen. Nürnberg ist die einzige Stadt in Deutschland mit zwei vollautomatisierten (fahrerlosen) U-Bahn-Linien. Insgesamt hatte die Entwicklung des U-Bahn-Netzes eine kaum zu überschätzende Auswirkung auf die Entwicklung der Stadt und Region, zum Beispiel für das Messewesen, den Flughafen, die Stadtentwicklung Fürths usw.

Das Bild zeigt ein quadratisches Symbol mit einem blauen Hintergrund und der weißen Aufschrift U1 in der Mitte. Es handelt sich um das Linienkennzeichen der U-Bahn-Linie U1, das für die Orientierung im öffentlichen Nahverkehr verwendet wird. Die Gestaltung ist schlicht und kontrastreich, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten.

FÜRTH HARDHÖHE – LANGWASSER SÜD ÄLTESTE LINIE, OST-WEST-VERBINDUNG

RÖTHENBACH – FLUG­HAFEN NORD-SÜD-VER­BINDUNG (VOLLAUTOMATISCH)

Das Bild zeigt ein quadratisches Symbol mit rotem Hintergrund und der weißen Aufschrift U2 in der Mitte. Es handelt sich um das Linienkennzeichen der U-Bahn-Linie U2, das zur Orientierung im öffentlichen Nahverkehr dient. Die Gestaltung ist klar und kontrastreich, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten.
Das Bild zeigt ein quadratisches Symbol mit einem türkisfarbenen Hintergrund und der weißen Aufschrift U3 in der Mitte. Es handelt sich um das Linienkennzeichen der U-Bahn-Linie U3, das zur Orientierung im öffentlichen Nahverkehr dient. Die Gestaltung ist klar und kontrastreich, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten.

NORDWESTRING – KLEINREUTH (BALD GEBERSDORF) JÜNGSTE LINIE (VOLLAUTOMATISCH)

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