AUSSERGEWÖHNLICHE MISCHBAUWEISE STELLT PRÜFER VOR KOMPLEXE AUFGABEN
Die Logistikbranche in Deutschland ist der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach der Automobilwirtschaft und dem Handel und bietet sichere Investitionschancen. Das wirkt sich auch auf die Baubranche aus. Die Firma „intaurus“ als Projektentwickler hat 2024/25 mit fabrikon als Generalunternehmer eine moderne Logistikhalle in Pfaffenhofen an der Ilm gebaut. Die LGA konnte als Prüfer ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Im Mai 2025 wurde der Logistikstandort nach einem knappen Jahr Bauzeit fertiggestellt und ist nun langfristig an ein internationales Handelsunternehmen vermietet.
DAS GEBÄUDE
intaurus hat mit dem coreport-Konzept eine multifunktionale Logistikbauweise entwickelt. Effiziente Logistikprozesse sorgen dafür, dass Endprodukte ihre Käufer erreichen. Unabhängig davon, ob es sich um Autoersatzteile, ein Smartphone oder den Joghurt im Kühlregal handelt. Laut intaurus stehen dem Nutzer nun elf Rampentore mit hydraulischen Überladebrücken und Wetterschutz sowie zwei ebenerdige Sektionaltore, großzügige Rangierflächen für Lkw mit einer Hoftiefe von rund 35 Metern und 57 Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Das Logistikobjekt wird fossilfrei betrieben und ist mit einer vollflächigen Photovoltaikanlage auf dem Hallendach, mit begrüntem Bürodach und Wärmepumpen ausgestattet.
LOGISTIKZENTRUM: Grundstück ca. 26.000 qm, ca. 10.300 qm Hallenfläche, 1.300 qm Mezzanine, 890 qm Büro- und Sozialflächen im EG und OG
PROJEKTLEITUNG: Unternehmensgruppe intaurus nach dem coreport-Konzept www.intaurus.de/coreport
BAUAUSFERTIGUNG: fabrikon, www.fabrikon.com
TRAGWERKSPLANUNG: EFG, www.efg-ing.de
STANDORT: Pfaffenhofen an der Ilm
BAUBEGINN: Ende Juli 2024
FERTIGSTELLUNG: Mai 2025
KOMPLEXE PRÜFUNGSAUFGABEN
Der Blick des Statikers richtet sich auf Details: Ein „modernes Logistikgebäude in Systembauweise mit zeitgemäßer hybrider Konstruktion aus Holz, Spann- und Stahlbeton“, so klassifiziert Dr. Julija Ruga den Hallenbau. Die Expertin für Stahlbau ist für die LGA im Bereich Prüfstatik für Projektkoordination zuständig und stellt sicher, dass die Zusammenarbeit der Beteiligten möglichst reibungslos verläuft. Als Tragwerksprüfer erklärt Stephan Witt, Bauingenieur der LGA in Landshut, die Besonderheiten: „Es handelt sich um eine Logistikhalle als Skelettbau mit eingespannten Stützen, die über die Dachbinder gekoppelt sind. Außergewöhnlich ist die Mischbauweise mit Spannbeton- und Brettschichtholzbindern. Eigens entwickelt wurde vom Generalunternehmer der Auflagerschuh aus Stahl, der in den Spannbetonbinder einbetoniert und verankert wurde.“ Zusätzlich zu beachten waren Details beim Brandschutz: Die Dachkonstruktion musste der Feuerwiderstandsklasse R30 genügen, deshalb benötigte man auch für den Stahlschuh den R30-Nachweis. Das alles gelang aber reibungslos, eine nachträgliche Beschichtung des Auflagerschuhs war nicht erforderlich. Zusätzlicher Prüfaufwand ergab sich durch die Lage des Bauwerkes in einem Geländeeinschnitt. Die Straße zum Gebäude liegt gut sechs Meter über dem Gebäude, sodass eine dauerhafte Hangsicherung erbracht werden musste. Diese ist durch eine Trägerbohlwand mit Betonausfachung realisiert worden. Für diesen Teil der Prüfung war Andrea Riffelmacher von der LGA zuständig. „Insgesamt muss man sagen, dass trotz aller Besonderheiten die Zusammenarbeit reibungslos verlief. Gerade, wenn es etwas zu klären gab, hat sich das erwiesen“, zieht Stephan Witt Bilanz.



















