LGA Unter­nehmen Kunden­journal Impulse 2025 Ausgabe 1/2025 Es ist viel im Wasser unterwegs
Ein weißer Schutzhelm mit dem Logo „LGA“ ist zentral im Bild zu sehen. Der Hintergrund verläuft von dunklem Blau oben zu hellem Blau unten.

Es ist viel im Wasser unterwegs

Peter Budig

NEUE MASS­NAHMEN DES TRINK­WASSER­SCHUTZES: LGA UMWELT­GEO­LOGIE UND ALT­LASTEN PRÜFT UND SONDIERT DIE EIN­ZUGS­GEBIETE VON TRINK­WASSER­QUELLEN

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Qualität des Wassers, das aus dem Hahn kommt, gilt in Deutschland als erstklassig. Zur Sicherung dieses Standards sind zahlreiche Maßnahmen nötig. Dazu gehören auch die Umgebungsprüfung und Begutachtung von Trinkwasservorkommen. Die LGA Umweltgeologie und Altlasten (LGA-geo) ist dafür im Auftrag der Wasserversorger tätig.

Das Bild zeigt eine ländliche Landschaft mit klarem Himmel und Hügeln im Hintergrund. Im Vordergrund stehen zwei Verkehrsschilder: eines verbietet die Durchfahrt für Motorräder und Autos, das andere weist auf ein Wasserschutzgebiet hin. Darunter befindet sich ein Zusatzschild, das land- und forstwirtschaftlichen Verkehr erlaubt.
Trinkwasser-Schutzgebiet
Das Bild zeigt einen bewaldeten Bereich mit einem unbefestigten Weg, der durch Erosion oder Eingriffe gestört wurde. Der Weg ist mit Steinen und Geröll bedeckt, rechts befindet sich ein steiler Abhang mit freigelegtem Erdreich. Sonnenlicht fällt durch das Blätterdach und erzeugt Licht- und Schattenmuster auf dem Boden.
Gefährdung durch verletzte Bodenschichten
Das Bild zeigt eine Risikomatrix zur Ermittlung des Ausgangsrisikos mit den Achsen „Eintrittswahrscheinlichkeit“ und „Schadensausmaß“. Die Felder sind farblich markiert: grün für geringes, gelb für mittleres und orange für hohes Risiko. Die Matrix enthält Zahlenwerte, die das Risiko je nach Kombination der beiden Faktoren darstellen.

Schon im Mittelalter wusste man um den Wert sauberen Trinkwassers. „Wenn der König Bier brauen wollte, verbot er ‚seinen Leuten‘, ihre Fäkalien im Bach oder Fluss auszubringen“, lautet ein Beispiel, das heute noch weitergegeben wird. Doch ganz so einfach ist es nicht: Lange Zeit hatte man nur die Mikrobiologie im Blick, Verschmutzungen, die LGA-geo-Expertin Michaela Kukuk als „bakteriologisch“ bezeichnet. Man weiß seit langem, dass sich Mikroorganismen im Grundwasser bei ca. 8–12 Grad nicht mehr vermehren können. Nach höchstens 50 Tagen sind sie abgestorben. In der 50-Tage-Zone (Zone II) von Wassergewinnungsanlagen dürfen deswegen keine pathogenen Mikroorganismen (Fäkalkeime, Bakterien, Viren, Parasiten etc.) in den Boden gelangen.

Heute weiß man mehr über Stoffe, die im Wasser nicht sofort erkennbar sind: „Es ist viel im Wasser unterwegs“, sagt Carlo Schillinger, Diplom-Geologe und Geschäftsführer bei LGA-geo: „Schwermetalle, persistente organische Verbindungen, z. B. PFAS, Pestizide, Arzneimittel und hormonell wirksame Stoffe … Trotzdem ist das Trinkwasser so klar und sauber wie nie zuvor – und das hat vor allem mit vorbeugenden Maßnahmen, etwa der neuen Trinkwassereinzugsgebieteverordnung (TrinkwEGV) zu tun, die eine EU-Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch in deutsches Recht umsetzt (Richtlinie (EU) 2020/2184).

LGA-geo-Expertin Michaela Kukuk (M. Sc. Boden, Gewässer, Altlasten) ist immer wieder im Auftrag der Wasserversorger unterwegs. Sie überprüft die Größe der Einzugsgebiete und Gefahrenbereiche im gesamten Zustrom zur Entnahmestelle. „Das ist normales Risikomanagement“, erläutert sie. Die von Gefährdungsereignissen ausgehenden Risiken werden abgeschätzt und priorisiert. So entsteht eine detaillierte Risikoanalyse. Kukuk nimmt Gefährdungsträger wie Verkehrswege (potenzielle Unfallgefahr von Fahrzeugen, die Flüssigkeiten transportieren), Abwasserkanäle, Industriegebiete oder Altdeponien in Augenschein. Jede Feldscheune und jede Freizeitanlage in weiterer Entfernung kann Anlass für eine Untersuchung und Abwägung sein. „Die Zahl der Stoffe, die über den ober- und unterirdischen Abfluss oder den Boden ins Trinkwasser gelangen, steigt. Deren Auswirkungen auf den Menschen sind nicht bis ins Detail erforscht,“ resümiert Kukuk. Ab welcher Konzentration ist ein Stoff gesundheitsschädlich? Wie sehen die Langzeitwirkungen aus? Wie beeinflussen sich die Stoffe in ihrer Wirkung gegenseitig? Als Grundsatz gilt: „Was in der Natur persistent ist, kann auch der Organismus des Menschen und anderer Lebewesen nicht abbauen“.

Häufig gilt es, Interessen abzuwägen: Wie groß muss ein Schutzgebiet sein, um den bestmöglichen Schutz des Trinkwassers zu gewährleisten? Welche Einschränkungen bedeutet dies für die betroffenen Flächen? „Unsere Aufgabe“, so Kukuk, „ist es, eine Risikobewertung durchzuführen und zu beraten: Es gilt, die Anfälligkeit der Wasserversorgung zu prüfen“. Die LGA-geo liefert die Expertise für den Wasserversorger, „um unser wichtigstes Gut, das Trinkwasser, zu schützen.“

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