VECU-STOP DER BEKANNTESTE UND BELIEBTESTE ANPRALLDÄMPFER EUROPAS – ZERTIFIZIERT VON DER LGA
Der VECU-Stop ist in Fachkreisen der Straßensicherheit so etwas wie das Tempo-Taschentuch unter Pollen-Allergikern. Der fachliche Oberbegriff lautet „Anpralldämpfer“ oder „Fahrzeugrückhaltesystem“ (FRS). Die Konstruktion, die 1991 von der SPS Schutzplanken GmbH entwickelt wurde, besteht weitgehend aus trapezförmig angeordneten Stahlrohren, fällt unter die europäische Bauprodukteverordnung und wird nach der harmonisierten europäischen Norm EN 1317-5 durch die LGA überwacht und zertifiziert.
Anpralldämpfer (APD) sind Konstruktionen, um die Heftigkeit eines Fahrzeuganpralls an ein widerstandsfähiges Objekt zu verringern oder um Gefahrenstellen zu entschärfen, die durch andere Maßnahmen nicht geschützt werden können. Sie werden häufig an Abzweigungen und Ausfahrten von Autobahnen und Schnellstraßen errichtet, als passive Schutzeinrichtung, die dazu dient, von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge und deren Insassen zu schützen, sowie andere Verkehrsteilnehmer vor den vom Weg abkommenden Fahrzeugen.
Die ersten Tests mit Anpralldämpfern fanden 1990 in Lyon in einem akkreditierten Prüflabor statt. „Damals“, erinnert sich Seniorchef Edgar Bozem, „entstand die Idee mit den Stahlzylindern, die den Vorteil haben, dass sie von allen Seiten gleich verformbar sind.“ Inzwischen schützen diese Systeme Abzweigungen, Mautanlagen und Testfahrgelände der großen Autohersteller in ganz Europa.
Die trapezförmig angeordneten Stahlzylinder nehmen beim Aufprall die Energie auf und bremsen das anfahrende Fahrzeug ab. Nach einem Unfall können beschädigte Zylinder einzeln ausgetauscht werden. Anpralldämpfer sind flexible Schutzsysteme, sie können sowohl freistehend als auch in Verbindung mit nachfolgenden Fahrzeugrückhaltesystemen aufgestellt werden. „Wir sind ja bis heute eine Manufaktur mit etwa 30 Mitarbeitern, mit Werkstatt, Montage und einer schlanken Verwaltung“, so Markus Bozem.
Die harmonisierte europäische Norm EN 1317-5 ist seither nahezu die gleiche geblieben. Doch die Anforderungen haben sich geändert. „Heute sind durchschnittliche Pkws viel schwerer und mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs“, erläutert Markus Bozem. So wurden die Schutzsysteme immer weiterentwickelt.
„Um Bauprodukte in Verkehr zu bringen, benötigen diese eine CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung. Grundlage hierfür ist die Zertifizierung auf Basis einer harmonisierten europäischen Norm durch eine dafür akkreditierte und notifizierte Zertifizierungsstelle“, erklärt Mark Schüßler, stellvertretender Leiter der Zertifizierungsstelle bei der LGA. Für SPS/Bozem ist dies seit 2018 die LGA. Die LGA ist eine durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditierte Zertifizierungsstelle. Auf Basis dieser Akkreditierung besitzt sie eine Notifizierung beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt). Die erforderliche jährliche Überwachung des Herstellwerkes in Großostheim erfolgt durch den LGA-Inspektor Dr. Markus Bernhardt.
DIE VECU-STOP-ERFINDER: SPS UND BOZEM
Der Firmenchef und Erfinder Karl Urlberger (1929-2024) hat sein Leben der Verkehrssicherheit gewidmet. Er hat zahlreiche Patente erworben und an europäischen Regelwerken mitgearbeitet. 2018 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Bei der Entwicklung von Schutzplanken und Anpralldämpfersystemen arbeitete er seit Mitte der 1980er-Jahre mit der Stahlbaufirma Bozem zusammen. Gemeinsam mit dem Werkzeugmachermeister Edgar Bozem (links), seit 1971 in seiner Bau- und Kunstschlosserei selbständig tätig, entwickelte er eine Reihe von Sicherheitssystemen, darunter die VECU-STOP-Produkte. Nach dem Tod des Firmengründers kaufte Bozem SPS. Inzwischen ist dort mit Stefanie und Markus die nächste Generation in die Firmenführung nachgerückt.
















