Ein weißer Schutzhelm mit dem Logo „LGA“ ist zentral im Bild zu sehen. Der Hintergrund verläuft von dunklem Blau oben zu hellem Blau unten.

Vom Boot aus

Peter Budig

LGA UMWELT­GEO­LOGIE UND ALT­LASTEN UNTERSUCHT SCHAD­STOFF­BELAS­TUNG VON STEHEN­DEN GEWÄS­SERN

Bayern ist ein wasserreiches Bundesland. Vor allem in Südbayern prägen Seen das Landschaftsbild, die als Naherholungsgebiete beliebte Ziele sind. Wichtig ist hier die Wasserqualität, das ökologische Gleichgewicht muss intakt bleiben. Verlandung der Uferbereiche und Eutrophierung (Übersättigung mit Nährstoffen) der Seen können diese Qualität beeinträchtigen.

Illustration einer Person die in einem Schlauchboot sitzt mit der Aufschrift „Untersuchung“ und hält ein Paddel in der einen Hand sowie ein Fläschchen mit grüner Flüssigkeit in der anderen. Die Person trägt eine gelbe Mütze, eine blaue Jacke und gelbe Hose; neben dem Boot springt ein Fisch aus dem Wasser.

Die lokalen Behörden geben deshalb regelmäßig die Prüfung der Gewässer in Auftrag. Ein Maßstab für die Qualität der Gewässer ist die Sedimentanalyse. Das sind Ablagerungen von Kleinteilen, u. a. Sand- und Tonpartikel sowie tierische und pflanzliche Stoffe, die ins Wasser gelangen (häufig durch Zuflüsse), zu Boden sinken und sich dort ablagern. Der Geologe Bernd Malkmus von der LGA Umweltgeologie und Altlasten (LGA-geo) hat etliche solcher Probenentnahmen im Kundenauftrag durchgeführt: „Ein Beispiel waren Untersuchungen des Eichsendorfer Sees bei Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz: Es handelt sich um einen Stausee für Hochwasserschutz und Naherholung, eine Vorsperre dient dazu, Sedimente aufzuhalten und die Eutrophierung einzudämmen“, erläutert er.

Um die Belastung exakt benennen zu können, fuhr ein Expertenteam mit einem LGA-eigenen Boot über den See: „An 50 Stellen wurden mit einem Bohrgestänge Sedimentkerne entnommen. Nicht nur die Belastung, auch ihre Verteilung in Fläche und Tiefe konnte so im Labor ermittelt werden.“ Ist die Belastung zu hoch oder die Sedimentschicht zu mächtig, müssen teure Sanierungen des Gewässers (Absaugen, Baggereinsatz) in Betracht gezogen werden. Auch dann ist die Expertise der LGA-geo wieder gefragt: „Wir klassifizieren die entnommenen Sedimente, ob sie beispielsweise als Dünger ausgebracht werden können, oder – schlimmstenfalls – als belasteter Abfall entsorgt werden müssen“, so der LGA-Experte.

Das Bild zeigt eine Nahaufnahme einer Hand, die einen nassen, grauen Erd- oder Schlammklumpen hält. Im Hintergrund steht ein weißer Behälter mit weiteren ähnlichen Erdklumpen.

Sedimentbohrkern im Querschnitt

Das Bild zeigt eine Nahaufnahme eines Sedimentkerns aus grauem Schlamm oder Ton in einem zylindrischen Behälter. Unter dem Behälter liegt ein Maßband, das eine Länge des Kerns von etwa 45 bis 70 Zentimeter anzeigt.

Sedimentbohrkern-Aufnahme

Die Illustration zeigt einen kleinen Teich mit klarem, blauem Wasser, umgeben von Gras, Steinen und verschiedenen Bäumen. Zu sehen sind Laubbäume mit runden Kronen und Nadelbäume mit spitzen Wipfeln in einer ruhigen, natürlichen Landschaft.

In Bayern existieren mehr als 200 natürliche Seen mit einer Oberfläche von über drei Hektar. Daneben gibt es eine Vielzahl künstlicher Seen wie z. B. Talsperren und Baggerseen.

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